Geschichte

Während des Baus des Elbe-Lübeck-Kanals (1896-1900) wurden bedeutende Kiesvorkommen in der Gemeinde entdeckt. Neben dem günstigen Wasserweg gewann auch die Nähe zur Eisenbahnstrecke Lübeck-Büchen transporttechnische Bedeutung. Um die Jahrhundertwende begann sich die Hansestadt Hamburg sprunghaft zu vergrößern und auszudehnen. So entstand in dem nur knapp 50 Kilometer entfernten Hamburg ein Markt mit großem Bedarf an Kies für Bauvorhaben. In ganz Norddeutschland ist Kies aus Güster verbaut worden. Große Projekte waren: die Spitaler- und Mönckebergstraße in Hamburg, die Walddörferbahn, das Bahnhofsgebäude in Lübeck,, die Befestigung Helgolands, die Erweiterung des Nord-Ostsee-Kanals und die Autobahn A24.

1911 passierten täglich noch 40 bis 50 Schiffe den Kanal. Im Jahre 1912 betrug die Zahl der ausgehenden Schiffe bereits 1797 mit einer Ladefähigkeit von knapp 750.000 Tonnen. Die tatsächlich beförderte Ladung betrug rund 650.000 Tonnen. Güster stand damals im Binnenschiffsverkehr als Hafen an dritter Stelle in Deutschland und wurde nur von Duisburg und Berlin übertroffen.
1981 wurde der letzte Kiesgewinnungsbetrieb geschlossen. Das ausgebeutete Kiesgelände ist nach und nach renaturiert worden, und um 1950 begann der Fremdenverkehr mit Hamburger Wochenend- und Camping Gästen, die an den Seen Erholung suchten.

Mit über 900 Camping Stellplätzen und über 350 Wochenendhäusern und weiteren Unterkünften zählt Güster heute zu den beliebtesten Erholungssorten östlich von Hamburg. Nicht zuletzt die verkehrsgünstige Anbindung an die 1982 eröffnete Autobahn A24 Hamburg-Berlin hat diese Entwicklung begünstigt.